Ziel der Tour war es, neue Impulse zu sammeln, Inspiration zu finden und den Austausch zu fördern – ganz im Sinne einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Tourismusentwicklung. Der Tag war gespickt mit spannenden Stationen und inspirierenden Gesprächen. Hier ein Rückblick auf unsere Stops:
Erster Stopp: Copain French Bakery, Hohenems
Unsere starteten wir in der französischen Bäckerei Copain in Hohenems, wo uns Gilian Bittoun herzlich empfing. Zusammen mit seinem, "Copain" Thomas Pedro hat er es sich zur Aufgabe gemacht, den Vorarlbergern die Kunst des Brotbackens in seiner ursprünglichsten Form wieder näher zu bringen und vor allem zu zeigen, wie ein wahrhaft französischen Croissant zu schmeckem hat. In der modernen Backstube vereinen sie traditionelles Handwerk mit modernem Lebensgefühl – eine echte kleine „progressive Provinz“in sich, wie sie selbst sagen.
Gilian erzählte uns von anfänglichen Hürden, vor allem bürokratischen. Aber auch davon wie sie sie meistern konnten und dass es immer Menschen braucht, die unterstützen können und ihr Wissen weitergeben. Mit einem Augenzwinkern erklärte uns der junge Franzose dass der Wortteil "pain" in "Copain, nicht nur für "Brot" sondern vielleicht auch ein Stück für die Schmerzen (englisch = pain) steht, die ihnen die Eröffnung ihrer Bäckerei anfangs machte, doch es hat sich gelohnt und die französische Bäckerkunst kommt gut an! Ihre Freude am Tun, sowie der nachhaltige Umgang mit Rohstoffen beeindruckten uns ebenso wie die Geschichte hinter ihrem Projekt. Hier wird das Brotbacken nicht nur als Handwerk verstanden, sondern als gelebte Kultur und Gemeinschaftsprojekt. Ein inspirierender Auftakt für unsere Tour!
Vielleicht hat der/die ein oder andere von uns auch gleich noch was für den Rest des Tages eingekauft...
Zwischenstopp: Stadtmarketing Hohenems
Bevor wir weiter in der Bregenzer Wald fuhren, trafen wir uns noch zu einem Spaziergang mit Clemens Osl, dem Geschäftsführer des Stadtmarketings Hohenems. Die Stadt Hohenems wurde in diesem Jahr - genau wie das PIZ - mit dem Innovationspreis von Vorarlberg Tourismus ausgezeichnet – ein Anerkennungspreis, der sie für die vorbildliche Zentrumsentwicklung auszeichnete. Im Gespräch mit Clemens tauschten wir uns über die Erfolge und Herausforderungen der Stadtentwicklung aus. Vor allem interessierte uns, wie es den Verantwortlichen gelang Leerstand zu bekämpfen und mutige Einzelhändler:innen anzulocken. Wir konnten beobachten, dass es der Stadt Hohenems gelungen ist, den öffentlichen Raum so zu gestalten, dass er nicht nur optisch überzeugt, sondern auch durch Orte mit Aufenthaltsqualität besticht.
Die Stadt hat es geschafft, sichtbare und prägende Elemente wie Brunnen, Durchgänge und Innenhöfe zu integrieren und dabei den motorisierten Verkehr im Zentrum, durch eine Umfahrungsstraße zu reduzieren. Die Zentrumsentwicklung gilt als dynamischer Prozess, der nicht nur aus öffentlicher Hand, sondern auch von privaten Akteuren, und Akteurinnen, sowie Investoren und Investorinnen unterstützt wird. Clemens betonte, wie wichtig es sei, mutig voranzugehen und durch solche Projekte eine nachhaltige und zukunftsorientierte Entwicklung zu garantieren zu schaffen.
Zweiter Stopp: Biohotel Schwanen, Bizau
Weiter ging es zum Biohotel Schwanen in Bizau. Emanuel Moosbrugger, der das Hotel in fünfter Generation führt, hat uns tief beeindruckt. Sein Haus steht für nachhaltigen Genuss, gesunde Ernährung und ganzheitliches Wohlbefinden. Mit seinem visionären Konzept hat er das Biohotel zu einem Ort gemacht, an dem Gesundheit und Genuss Hand in Hand gehen. Besonders beeindruckend war das Thema Kulinarik - auch, aber nicht nur, weil wir es selbst bei einem köstlichen Mittagessen erleben durften. Die "wilden Weiber" und "toughen Typen" im Hotel Schwanen, haben es sich zur Aufgabe gemacht, aus regionalen und biologischen Zutaten Haubenküche auf höchstem Niveau zu zaubern.
Auch Emanuels Herzlichkeit und seine Offenheit, haben uns begeistert und gezeigt, wie wichtig persönliche Begegnungen sind und wie sehr wir eine zu Hause auf Zeit mit bestimmten Menschen verbinden. Im Gedächtnis geblieben ist uns auch sein Vorgehen, beim Renovieren der Gästezimmer. Mit zeitlosem Design und Holzmöbeln, versucht er die Räume langlebig zu gestalten und darauf zu achten, das Materialien wieder verwendet werden können.
Die Kombination aus traditioneller Gastfreundschaft und modernem Bewusstsein für Nachhaltigkeit war durchweg spürbar – ein Vorzeigebetrieb für zukunftsweisenden Tourismus.
Dritter Stopp: Muut Coworking, Götzis
Unser letzter Halt führte uns in die Muut Offices in Götzis. Dieses moderne Coworking-Space bietet flexible Arbeitsplätze und Büros für "New Worker", die das Potenzial des Rheintals erkannt haben. Hier trafen wir auf Selina Staggl und Thomas Gabriel, die uns das Konzept hinter Muut und die Bedeutung von Co-Working Spaces erläuterten. Besonders spannend war das Thema Workation – eine Kombination aus Arbeit und Urlaub, die in der modernen Arbeitswelt immer mehr an Bedeutung gewinnt. Die flexiblen Büros und kreativen Arbeitswelten in den Muut Offices (Standorte in Bludenz und Götzis) zeigen, wie Arbeitsräume der Zukunft gestaltet sein können. Der Austausch über die Zukunft des Arbeitens und die Verbindung von Tourismus und modernen Arbeitskonzepten gab uns wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung im Montafon.
Fazit: Ein Tag voller Inspiration und Austausch
Die dritte Tour de Ländle war erneut ein voller Erfolg. Jeder Stopp brachte neue Perspektiven und Denkanstöße mit sich. Vom traditionellen Handwerk über nachhaltige Hotelführung bis hin zu modernen Arbeitswelten und innovativer Stadtentwicklung – die Tour hat uns gezeigt, wie vielfältig und zukunftsweisend Vorarlberg ist.
Wir danken allen, die uns auf dieser inspirierenden Reise begleitet haben, und freuen uns darauf, die gewonnenen Ideen und Impulse im Montafon weiterzuspinnen. Diese Tour hat uns erneut verdeutlicht, wie wichtig es ist, über den eigenen Tellerrand zu schauen und sich von innovativen Konzepten inspirieren zu lassen.
Bleibt gespannt – wir sind es auch!