„Nachhaltigkeit ist kein Ziel, sondern ein Prozess.“ Dieser Gedanke hat uns im Montafon in den letzten 1,5 Jahren begleitet, während wir mit viel Engagement und Herzblut auf die Umweltzeichen-Zertifizierung hingearbeitet haben. Der Dezember 2024 markierte einen entscheidenden Meilenstein: Mit Christian Baumgartner als Auditor konnten wir unsere umfangreichen Bemühungen auf den Prüfstand stellen und unsere Region von ihrer besten Seite präsentieren.
Das Umweltzeichen ist eine der höchsten Auszeichnungen für nachhaltigen Tourismus in Österreich. Es steht für Umweltbewusstsein, gesellschaftliche Verantwortung und wirtschaftliche Nachhaltigkeit. Um diese Zertifizierung zu erlangen, müssen Destinationen eine Vielzahl an Kriterien erfüllen. Diese gliedern sich in:
Muss-Kriterien: Zwingend erforderlich und unumgänglich.
Soll-Kriterien: Flexibel, aber dennoch verpflichtend.
Beispiele für diese Anforderungen sind:
Erreichung bestimmter Kennzahlen, etwa die Anzahl zertifizierter Betten.
Entwicklung von nachhaltigen Tourismusangeboten.
Aufklärungsarbeit für Naturnutzer:innen, um einen bewussten Umgang mit der Natur zu fördern.
Der Zertifizierungsprozess beginnt mit der Sammlung von Nachweisen für über 100 Kriterien. Darauf folgt die Dokumentenprüfung, bei der alle Belege detailliert analysiert werden. Der Höhepunkt des Verfahrens ist jedoch der Vor-Ort-Besuch des Auditors.
Am 2. Dezember 2024 war es dann soweit: Christian Baumgartner besuchte das Montafon, um unsere nachhaltigen Initiativen vor Ort zu überprüfen. Ein abwechslungsreiches Programm ermöglichte es uns, die Vielfalt und Tiefe unserer Bemühungen zu präsentieren.
Tag 1: Ein Überblick über unsere nachhaltigen Initiativen // Der erste Tag begann mit einer herzlichen Begrüßung und einer Einführung in unsere Nachhaltigkeitsstrategie. Dabei präsentierten wir:
Unsere Beweggründe für die Umweltzeichen-Zertifizierung.
Bereits umgesetzte Maßnahmen, darunter Leuchtturmprojekte, die in Österreich einzigartig sind.
Besonders hervorgehoben wurde die politische Unterstützung durch Landtagsvizepräsidentin Monika Vonier, Bürgermeister Herbert Bitschnau und Bernhard Maier, den Standessekretär.
Am Nachmittag besuchten wir die Montafoner Bergbahnen in St. Gallenkirch, speziell die Silvretta Montafon. Dort wurden Themen wie effiziente Wassernutzung bei der Beschneiung und umweltfreundliche Mitarbeiterunterkünfte im Kontext des Klimawandels diskutiert. Den Abend ließen wir im Biohof Verners 2020 ausklingen, einem Vorzeigebeispiel für regionale Wertschöpfung und nachhaltige Landwirtschaft. Dort wurde die Philosophie von „bewusstmontafon“, einem Verein zur Förderung regionaler Produkte, intensiv besprochen.
Tag 2: Naturverträglicher Bergsport und regionale Zusammenarbeit // Der zweite Tag begann mit einem Frühstück in der Pension Faneskla im Silbertal. Im Fokus stand der naturverträgliche Bergsport, insbesondere die Zusammenarbeit zwischen Naturschutzorganisationen, Bergführern, Grundeigentümern und Nutzergruppen. Gemeinsam wurde diskutiert, wie Tourismus und Natur in Einklang gebracht werden können, ohne empfindliche Ökosysteme zu gefährden. Anschließend führte uns ein Spaziergang durch das Silbertal, bei dem Jürgen Zudrell, Geschäftsführer der Montafoner Kristbergbahn, und Thomas Zudrell, Bürgermeister von Silbertal, die lokalen Initiativen zur Energieeffizienz und zur nachhaltigen Infrastruktur vorstellten. Ein Schwerpunkt war die „Mission Zero“-Initiative, die ambitionierte Klimaziele verfolgt.
Der Auditprozess endete mit einer abschließenden Dokumentenprüfung und Nachbesprechung im Posthotel Taube. Hier wurden letzte offene Fragen geklärt und die Ergebnisse zusammengefasst.
Nach zwei intensiven Tagen zeigte sich Christian Baumgartner beeindruckt von den Fortschritten im Montafon. Besonders lobte er die enge Zusammenarbeit zwischen den Akteur:innen der Region und die Vielzahl unserer Projekten. Dennoch betonte er, dass Nachhaltigkeit eine fortlaufende Aufgabe ist und gab uns Tipps und Hinweise, in welchen Bereichen wir uns noch verbessern können. Für uns ist die Umweltzeichen-Zertifizierung weit mehr als ein Zertifikat welches wir nun tragen dürfen. Sie ist ein Bekenntnis zu einer nachhaltigen Zukunft für den Tourismus, die Bewohner:innen und die Gäste des Montafons. Wir sind stolz auf das Erreichte und blicken mit Zuversicht auf die nächsten Schritte unserer Reise.