Gemeinsam auf dem Weg zum Österreichischen Umweltzeichen

Gastgeber Vorbild Programm

Nachhaltigkeit erleben im Montafon
Dieses Projekt vereint Gastgebende, externe Beratung durch die pulswerk GmbH und das Streben nach einer glaubwürdigen Entwicklung in Richtung zukunftsorientierter Tourismus. Gemeinsam setzen wir uns das Ziel, den Zertifizierungsprozess zum Österreichischen Umweltzeichen für Beherberghungsbetriebe so einfach wie möglich zu gestalten und so viele Betriebe wie möglich auf diesem Weg zu begleiten.

Konzept:

In enger Zusammenarbeit mit Katrin Löning und Christian Pladerer von der pulswerk GmbH entwickeln wir ein Lehrprogramm, das auf Gruppenworkshops und individuellen Beratungsstunden basiert. In drei bis vier interaktiven Workshops werden Schlüsselthemen entlang der Umweltzeichen-Kriterien behandelt, dabei werden Optimierungspotenziale in den teilnehmenden Betrieben identifiziert. Die pulswerk GmbH bietet nicht nur fachkundige Unterstützung, sondern integriert auch regionale Besonderheiten und Synergien, um einen nachhaltigen Beitrag zur Entwicklung des Montafons zu leisten.

Teilnahme:

Das Gastgeber Vorbild Programm steht zukünftig allen Beherbergungsbetrieben offen, allerdings ist die derzeitige Runde mit 11 Gastgebenden komplett. Jeder Betrieb, unabhängig von seiner Größe, kann profitieren, da bereits die Auseinandersetzung mit den Umweltkriterien zu einem hilfreichen Umweltmanagement führt. Im Fokus stehen dabei auch die sogenannten Muss-Kriterien, die zu Beginn des Programms geklärt werden.

Ablauf:
  • Auftaktworkshop: Informationsvermittlung, Überblick zum Österreichischen Umweltzeichen, Kriterien, Umweltcheck, Vorteile und Ablauf des ÖUZ Programms im Montafon, Einführung in die Zertifizierungssoftware UZ 200.
  • Themenworkshops: Vertiefung in Energie-, Wasser- und Gebäudetechnik, Abfallwirtschaft und Reinigung, Kommunikation und Umweltmanagement, regionale Besonderheiten, Barrierefreiheit und Mobilität.
  • Individuelle Beratungen: Jeder Betrieb wird individuell besucht, um Fragen zu klären und auf die Zertifizierung vorzubereiten.
  • Zeitrahmen:
    • Herbst 2023 (Zwischensaison): Akquisition, Auftaktworkshop und 1-2 Themenworkshops.
    • Frühjahr 2024: 1-2 Themenworkshops. Sommer: Abschlussworkshop und Zertifizierung.

Gibt es eine nächste Runde?
Eine nächste Runde planen wir für Anfang 2025. Bei Interesse melde Dich gerne unter zertifizierung@montafon.at.

Mach Dir selbst ein Bild

Die GVP Workshops 2023

Chancen, Herausforderungen und Emotionen

Das sagen unsere Vorbilder

VALFONTANA | Vandans
  • Unser Motivationsgrund war, dass wir uns schon immer konsequent hinterfragen, statt einfach hinzunehmen, was passiert. Weil wir unseren Beitrag zum Klima- und Umweltschutz in unserem Tun und Handeln leisten. Wir wollen Vorbilder für andere Betriebe in der Region sein, damit der Tourismus insgesamt nachhaltiger wird und unsere Enkelkinder die wunderbare Natur genießen können. Es ist wichtig, für unsere Umwelt zu handeln, dessen sind wir uns bewusst und haben das Landhaus Valfontana mit dem Marktführer für gesundes Bauen gebaut. Gesundes Wohnen und Handeln beginnt im Kopf. Es fühlt sich so an, als ob wir an diesem Ort auf das PIZ gewartet haben, weil uns das PIZ genau darin unterstützt, was uns wichtig ist.
  • Herausforderungen und Erkenntnisse gibt es bei jedem Projekt, für uns war die Erkenntnis, dass wir uns mit dem PIZ und Pulswerk entwickeln können. Dinge, die seit längerem auf der ToDoListe standen, wie zum Beispiel die Reinigungsmittel überarbeiten und in diesem Bereich in die Tiefe gehen. Besonders dankbar waren wir, dass die seit 2 Jahren geplante Photovoltaikanlage im Zertifizierungszeitraum umgesetzt werden konnte. 
  • Unsere Ziele und Pläne für die Zukunft sind, das Valfontana auf dem bereits hohen Öko- und Umweltstand zu erhalten und fortzuführen. Mit dem österreichischen Umweltzeichen Gäste anzusprechen die die Nachhaltigkeit im Tourismus ebenfalls als Verantwortung sehen.

Das VALFONTANA | Vandans

GAUAHOF | Latschau
  • Motivation: Als Familie verbringen wir viel Zeit draußen in der Montafoner Bergwelt und sind dankbar, dass wir in dieser herrlichen Natur und Landschaft leben dürfen. Dies möchten wir gerne den nächsten Generationen ermöglichen und unseren Beitrag dazu leisten. Seit der Übernahme des Betriebes achten wir bei Umbauten darauf, dass natürliche Materialien verwendet und naturbelassen werden. Die Vollholzmöbel werden nicht bemalt oder lackiert, sondern geölt. Beim Getränkeangebot für die Gäste sind wir von Tetrapack und Plastikflaschen auf Glasflaschen umgestiegen und bieten kompostierbare Kaffeekapseln an. Im Sommer können sich die Gäste frische Salate und Kräuter aus unseren Hochbeeten holen. Unsere Hühner bekommen Biofutter und Gästekinder können ihnen frischen Löwenzahn bringen. Dafür liefern sie uns und den Gästen täglich frische Eier.
  • Als wir von der Möglichkeit für Gastgeber zur Zertifizierung gelesen haben, waren wir gleich interessiert und neugierig, wie viele Kriterien wir im Betrieb bereits leben und erfüllen. So einen Prozess in einem Betrieb durchlaufen zu können ist immer spannend. Mit der Zeit wird man betriebsblind und Arbeitsabläufe sind festgefahren. Durch die externe Beratung von Katrin sind wir wieder auf Sachen aufmerksam geworden, die zu Gunsten der Umwelt verbessert werden können. Oft sind es Kleinigkeiten, die man im Alltag nicht beachtet. Mit unseren Maßnahmen zum Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit möchten wir den Gast ansprechen, der dies schätzt und auch selbst lebt.
  • Herausforderungen und Erkenntnisse: Oft ist es im operativen Geschäft und Alltag schwierig den Blick in die Zukunft und auf strategische Ziele nicht zu verlieren. Die Aufbereitung der Zahlen (Abfall, Verbrauch der Wasch- und Putzmittel,…) war zeitintensiv. Viele geplante Vorhaben werden nun mit anderen Gesichtspunkten hinterfragt und umgesetzt, sodass der Nachhaltigkeitsgedanke, im Hinblick auf unsere nachfolgenden Generationen, ein noch wichtigerer Aspekt wird.
  • Ziele und Pläne für die Zukunft: Dranbleiben!

Der GAUAHOF | Latschau

HOTEL ZIMBA | Schruns
  • Meine Motivation für das Thema ist, dass man nicht stehen bleiben darf, sich immer weiter verbessern kann und nie auslernt. Das Thema Umwelt und diese für nächste Generationen zu erhalten ist gerade bei uns im ländlichen Raum sehr wichtig.
  • Die größte Herausforderung ist, sich wirklich Zeit für gewisse Themen zu nehmen und das im normalen Hotelleben, denn man merkt im Laufe des Prozesses, dass es eigentlich nicht viel Aufwand ist und man schon sehr viel sehr gut umsetzt hat und oft nur noch an kleinen Zahnrädern gedreht werden muss. Dabei bekommt man immer Unterstützung vom PIZ und den Betreuern von der PULSWERK GmbH.
  • Das erste Ziel ist natürlich nun das Umweltzeichen im kommenden Jahr zu erhalten, dabei bin ich aber sehr zuversichtlich. Für die kommenden Jahre werden wir auch unsere Einkäufe und Bauvorhaben noch besser auf die Umweltverträglichkeit prüfen und womöglich Akzente setzen. Wichtig ist es auch dies dann alles an unsere Gäste und auch Einheimische zu kommunizieren in jeglichen Bereichen.

Das HOTEL ZIMBA | Schruns

PINJOLA | Vandans
  • Motivation: Bei der Planung der Pinjola Chalets war Nachhaltigkeit von Anfang an ein zentraler Aspekt. Die Zertifizierung ist für uns ein sichtbares Zeichen unseres Engagements und bestätigt, dass wir unsere Prinzipien nicht nur leben, sondern auch von externen Experten überprüfen lassen.
  • Herausforderungen und Erkenntnisse: Trotz der Verwendung modernster Bautechniken und heimisches Holz stellt die Barrierefreiheit eine Herausforderung dar. Die erhöhte Bauweise unserer Chalets erschwert den barrierefreien Zugang. Hier sind wir gefordert, innovative Lösungen zu finden.
  • Ziele: Das Umweltzeichen ist für uns kein bloßes Symbol, sondern ein Versprechen an die Zukunft. Wir hoffen, dass unsere Bemühungen andere Betriebe im Montafon inspirieren werden, sich der Herausforderung der Zertifizierung zu stellen und so gemeinsam das Montafon als nachhaltiges Reiseziel zu etablieren.

PINJOLA | Vandans

PANORAMAGASTHOF KRISTBERG | Silbertal
  • Wir repräsentieren eine intakte Umwelt und leisten auch unseren Beitrag, dass es so ist und bleibt. Durch das Gastgeber-Vorbild-Programm wollen wir es noch sichtbarer machen und mit der Zertifizierung mit dem Österreichischen Umweltzeichen auch zeigen, dass wir auch alles dafür tun. 
  • Wir leben das Thema Umweltschutz schon seit vielen Jahren und haben hier schon sehr viel umgesetzt. Dies wurde uns beim Zertifizierungsprozess immer wieder bestätigt. Trotz unserem persönlich bereits großen Engagement haben wir durch den Zertifizierungsprozess, nochmal viele sehr gute Ideen und Anregungen für weitere Umsetzungsmöglichkeiten bekommen. Hierbei sind vor allem die Treffen mit allen teilnehmenden Betrieben beim Gastgeber-Vorbild-Programm und dem Austausch untereinander besonders wertvoll. 
  • Die investierte Zeit wird durch ein vertieftes Umweltschutzdenken und vielen, oft sehr einfach umsetzbaren, Umsetzungsmöglichkeiten mehr als nur belohnt. Durch die Zertifizierung mit dem Österreichischen Umweltzeichen wollen wir, wie schon in der Vergangenheit, weiterhin bewusst unseren Beitrag für unsere intakte Umwelt leisten und laufend verbessern.

Der PANORAMAGASTHOF KRISTBERG | Silbertal

FELBERMAYER HOTEL | Gaschurn
  • Motivation: Erhalt der Kulturlandschaft im Montafon. Die intakte Kulturlandschaft ist ein wesentlicher Teil unseres Angebots. Durch die Teilnahme am Umweltzeichen bekommen wir wertvolle Hinweise, wie wir umweltgerechter agieren können.
  • Erkenntnisse: Durch die Teilnahme haben wir von Informationsquellen erfahren, über die umweltgerechte Produkte bezogen werden können. Des Weiteren haben wir uns intensiv mit dem Energiemanagement unseres Betriebes befasst, was sehr zeitaufwändig ist. Die Datengrundlage haben wir neu organisiert, um in Zukunft leichter und schneller die aussagekräftigen Daten zu erhalten.
  • Pläne: Umweltrelevante Informationen sollen für die Gäste mehr ins Schaufenster gestellt werden. Ein Konzept zur Reduzierung der eingesetzten Energie soll erarbeitet werden. In Zukunft sollen die Mitarbeiter über das Umweltzeichen mehr informiert werden, um das Bewusstsein für umweltgerechtes Verhalten zu schärfen.

Das FELBERMAYER HOTEL | Gaschurn

Das Neni in Schruns_Bio Chalet im Montafon© Das Neni Schruns_PIZ Montafon

Ohne Unterstützung zum Umweltzeichen

Das Neni

Peter Raunicher hat sich unabhängig von unserem Gastgeber Vorbild Programm auf den Weg zur Zertifizierung mit dem Österreichischen Umweltzeichen gemacht und den Audit im Juni 2024 erfolgreich hinter sich gebracht. In Schruns ist DAS NENI somit die erste Unterkunft, die das Österreichische Umweltzeichen tragen darf. 

Wir haben nachgefragt:

Warum hast du für das Österreichische Umweltzeichen angesucht? 
Das Neni Konzept basiert auf Nachhaltigkeit und einem schonenden Ressourceneinsatz; ein essentieller Faktor in der Positionierung als grüne Marke. Die Zukunft liegt im nachhaltigen Tourismus und damit im Erhalt unserer Berg- und Lebenswelt, da sie Raum für eine intakte Lebensgrundlage bietet. Nachhaltiger Tourismus ist in diesem Sinne kein Trend“produkt“, vielmehr schafft es ein neues Bewusstsein für unser sozialökologisches Handeln. Ich freue mich, Teil der Mission Österreichisches Umweltzeichen zu sein.

Welchen Herausforderungen bist Du begegnet?
Die Unterlagen sind sehr umfangreich und damit zeitintensiv in der Bearbeitung. Andererseits geben sie Aufschluss in das eigene Handeln und in den Ressourceneinsatz. Welche Mittel werden in welcher Intensität eingesetzt und werden und wurden meine Entscheidungen vom Thema Nachhaltigkeit beeinflusst. Ein spannender Prozess mit vielen Details, neuen Einblicken und guten Erkenntnissen.

Es ist also auch ohne Unterstützung möglich die Zertifizierung mit dem Österreichischen Umweltzeichen anzustreben. Peter bestätigt, dass es allein dazu gut ist, einen guten Überblick über den aktuellen Zustand eines Betriebs und dessen Zukunftsfähigkeit zu erhalten.

PIZ-Montafon_Heidrun-Stoiser© (c)Montafon Tourismus-Marie Rudigier_PIZ-MONTAFON

Heidrun Stoiser - Die PROJEKTLEITERIN

BEI FRAGEN ZUM GVP

Die kreativen und schlauen Köpfe hinter dem Projekt:
Auch beim Gastgeber Vorbild Programm übernimmt Heidi die Rolle der Projektleiterin, immer unterstützt von JESSICA GANAHL (Leitung der Projektwerkstatt) und dem Rest des PIZ Teams.